Der Fahrer, der ihre Kinder tötete, fand zu Jesus
Danny und Leila Abdallah sprachen erst vor kurzem beim australischen Nationalen Gebetsfrühstück im Parlamentsgebäude in Canberra vor rund 500 Menschen. Die beiden erzählten, wie ihre Vergebung gegenüber dem Mann, der drei ihrer Kinder totfuhr, dazu führte, dass sich dessen Leben völlig veränderte.
«Ich sprach mit Samuel Davidson, dem Fahrer, und fragte ihn: ‘Was hat dich dazu bewogen, Christ zu werden?’», erinnert sich Danny Abdallah. Davidson antwortete: «Weil ich will, was du hast! Dein Akt der Vergebung hat mir im Gefängnis das Leben gerettet.»
Im Knast war er komplett isoliert. Sein Leben war buchstäblich am Ende. Doch als er die Vergebung durch die Familie der Getöteten erfuhr, brachte ihn dies dazu, sich Gott zuzuwenden.
«Das ist nur durch Gott möglich!»
Samuel Davidson erkannte: «Diese Tiefe der Vergebung ist einzig und allein durch die Gnade Gottes möglich.» Nun liest er täglich in der Bibel. Er schöpft aus dem Buch der Bücher und fühlt sich hinter Gittern frei.
Leila und Danny Abdallah eroberten die Herzen Australiens, als sie dem Fahrer, der ihre Kinder Sienna Abdallah (8), Angelina (12) und Antony (13) sowie deren Cousine Veronique Sakr (11) am 1. Februar 2020 angefahren und getötet hatte, öffentlich vergaben.
Samuel Davidson stand unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol, als er die Kinder mit überhöhter Geschwindigkeit erfasste. Drei weitere Kinder wurden verletzt, sie überlebten aber: Dabei handelt es sich um die Tochter der Abdallahs, Liana (damals 10) sowie Nichte Mabelle und Neffe Tcharbel.
«Worte sind mächtig»
Der damals 29-jährige Davidson wurde im Jahr 2021 zu 28 Jahren Haft ohne Bewährung bis 21 Jahre verurteilt. Im nun laufenden Jahr wurde die Strafe im Berufungsverfahren auf maximal 20 Jahre und mindestens 15 Jahre reduziert.
Leila Abdallah beschloss Sam zu vergeben, bevor sie überhaupt seinen Namen kannte – dies durch die Kraft des Vaterunsers. Die Mutter betete für jedes der sieben betroffenen Kinder. «Im Moment der Verzweiflung kannst du nichts sagen.» Das Vaterunser war das Einzige, was ihr in den Sinn kam. «Worte sind sehr mächtig. Sie können konstruktiv oder destruktiv sein. Wenn du sie sprichst, werden sie Teil deiner eigenen Identität.»
Danny hält fest, dass er Samuel niemals hätte vergeben können, wenn ihm Gott nicht die Kraft dazu gegeben hätte.
Vergebung verändert Leben
Ein Gefangener hinter Gittern war an Dannys Nummer gekommen. Er schrieb ihm: «Der Typ ist weg!» Danny konnte gerade noch verhindern, dass Samuel in Lebensgefahr geriet. Er schrieb zurück: «Lass ihn in Ruhe – ihm ist vergeben.» Und er sandte einen Link von einem Zeitungsartikel, in welchem das Ehepaar über die Vergebung sprach. Der Häftling schickte Danny ein Tränen-Emoji zurück und schrieb: «Du hast mich gebrochen.»
Danny Abdallah erklärt weiter: «Christus sagt: 'Vergib 7 mal 77 mal’ und er sagte: ‘Vergib ihnen, Vater, denn sie wissen nicht, was sie tun.’ Das habe ich nie verstanden, bis ich erlebt habe, was uns widerfahren ist.»
«I4Give»-Tag
Am 1. Februar 2021, dem ersten Jahrestag der Tragödie, lancierten sie den nationalen «I4Give»-Tag («I4Give» steht für «Ich vergebe»). Dieser wird auch vom damaligen australischen Präsidenten Scott Morrison mitgetragen. Mit diesem Tag wird unter anderem in Schulen und Gefängnissen dazu ermutigt, einander zu vergeben.
Leila und Danny Abdallah schreiben gerade ein Buch über ihre Erfahrungen, die Veröffentlichung wird aber womöglich verschoben, da Leila ein weiteres Kind erwartet.
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Datum: 28.11.2023
Autor:
Anne Lim / Daniel Gerber
Quelle:
Eternity News / Übersetzt und gekürzt von Livenet