Taufe auf der Palliativstation
Es war eine ungewöhnliche Taufe, die vor wenigen Tagen in einem Krankenhaus im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul stattfand: Ein 79-Jähriger, der dort Palliativ-Pflege erhielt, hatte um seine Taufe gebeten. Zunächst war die Palliativärztin Fernanda Romeiro, die im Krankenhaus Santa Casa de Campo Grande arbeitet, skeptisch. Die Familie sei aufgrund der damit verbundenen Schwierigkeiten beunruhigt gewesen, doch aufgrund seines kritischen Zustands habe man ihn auch nicht entlassen können.
«Ein sehr lieber Kollege auf Instagram hat es geschafft, mir zu helfen, weil es um Fragen der Lehrprinzipien ging», verriet Romeiro in einem Video. Sie entschloss sich, der Bitte des 79-Jährigen nachzugeben, obwohl es mit viel Aufwand verbunden war. Doch der Kollege hatte ihr verständlich gemacht, dass Palliativpflege nicht nur körperliche, sondern auch spirituelle Aspekte beinhalte.
Taufe kurz vor seinem Tod
Unter Anleitung von Fernanda Romeiro wurde eine Taskforce gebildet, die die Taufe organisierte und am 4. April durchführte. Man stellte einen kleinen Pool im Zimmer auf und in Gegenwart von Angehörigen und engen Freunden wurde der Patient, der unter Herzproblemen litt, mit Hilfe einer Bare ganz untergetaucht und getauft – und bezeugte so seinen Glauben an Jesus Christus. Kurz nach der Taufe verstarb er friedlich im Krankenhaus.
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