Eltern sind Vorbild

Familien und die neue Medienwelt

Das Internet ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Menschen konsumieren Medien – immer und überall. Auch Kinder und Jugendliche. Doch man sollte um die Gefahren wissen und ihnen Grenzen setzen, sagt ERF-Geschäftsführer Hanspeter Hugentobler.
Kinder spielen mit Smartphone.
Hanspeter Hugentobler

Das Informationsangebot im Internet ist gigantisch – man schätzt das weltweite Datenaufkommen auf 1 Exabyte pro Tag – das sind 1'000'000'000'000'000'000 Zeichen. Soziale Medien entwickeln sich rasant; pro Minute werden 700'000 Statusmeldungen und 500'000 Kommentare geschrieben. Inzwischen beträgt der durchschnittliche Medienkonsum in der Deutschschweiz 461 Minuten – pro Tag!

Die neue Medienwelt hat sich rasant bei uns allen durchgesetzt – und unsere Kids sind mittendrin! 97 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone, das sie als Kommunikationszentrale für den Kontakt mit Freunden, für die Suche von Informationen, als Musikplayer und als Kamera nutzen. WhatsApp ist für die Jugendlichen ein Muss geworden, um miteinander in Kontakt zu bleiben – ohne dieses Medium funktioniert heute weder das Vermitteln von Aufgabentipps noch die Mitteilung von Treffpunkten im Ausgang.

Neue Medien sind ein integraler Teil des Lebens

Studien zeigen, dass Jugendliche deswegen nun aber nicht in einer virtuellen Welt untergehen, sondern dass Treffen mit Freunden nach wie vor zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen gehören. Jugendliche pflegen ihre Kontakte über die digitalen Medien, vernachlässigen aber die Begegnungen in der non-medialen Welt nicht. Denn für unsere Kinder und Jugendlichen – die auch als «Digital Natives» bezeichnet werden, weil sie die erste Generation sind, die mit den neuen Technologien aufwachsen – ist die digitale Welt nicht nur Spielerei oder gar Realitätsflucht, sondern ein integraler Teil ihres Lebens. Sie leben mitten in der neuen Medienwelt – und das ist gut so, denn sie sollen die Herausforderungen der Zukunft auch mit den neuen Technologien meistern können.

Um Gefahren wissen und Grenzen setzen

Weil im Internet Gefahren lauern, ist es wichtig, dass Eltern und Bezugspersonen ihre Kids nicht nur auf die dunklen Seiten des weltweiten Netzes wie Cybermobbing, Belästigungen und Internet-Sucht aufmerksam machen. Viel zielführender ist es, wenn wir unseren Kindern helfen, das Leben in der Online-Welt altersgerecht zu erlernen. Dabei müssen wir um die Gefahren wissen und auch die nötigen Grenzen setzen, aber als positive Vorbilder vor allem auch selbst kompetent Medien nutzen und dem Leben vertrauen – so wie wir das auch in den übrigen Bereichen der Erziehung tun.

Medienerziehung gelingt, wenn wir mit unseren Kindern und Jugendlichen gemeinsam unterwegs sind, die Sichtweise unserer Kids miteinbeziehen und mit einer positiven Haltung leben, denn was im «echten Leben» gut ist, ist auch im «virtuellen Leben» gut. Und das Schönste ist, wenn unsere Kids lernen, Medien sinnvoll zu nutzen und ihren Mitmenschen damit auch Gutes zu tun.

Hanspeter Hugentobler (49), verheiratet, drei Kinder, arbeitet als Geschäftsleiter von ERF Medien in Pfäffikon ZH. Nebenberuflich ist er Gemeinderat und Schulpräsident sowie EVP-Kantonsrat. 

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Datum: 08.03.2016
Autor: Hanspeter Hugentobler
Quelle: idea.ch

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