Stand hier einst die Bundeslade?
Die Ausgrabung begann 2017 und sie wird nun 2019 fortgesetzt, geleitet wird sie vom führenden Archäologen der Universität Tel Aviv, Israel Finkelstein. Neben dem Tel Aviver Bildungsinstitut gräbt das College de France mit.
Freigelegt werden nun die Überreste eines monumentalen, erhöhten Podiums, bei dem davon ausgegangen wird, dass es das biblische Kirjath-Jearim ist. In diesem war die Bundeslade während einer gewissen Zeit aufgestellt, bis sie von König David nach Israel gebracht wurde.
Ziel der Ausgrabung ist jedoch nicht die Spurensuche nach der Bundeslade. Israel Finkelstein geht davon aus, dass diese nicht existierte hatte – während andere Mitwirkende damit rechnen, dass es sie gab.
Auf Klostergelände
Die Ausgrabungen geschehen auf dem Privatgelände eines katholischen Klosters. Im Zentrum steht die Suche nach Hinweisen zur damaligen, geopolitischen Lage. Aufgrund der Grösse der Plattform rechnet Finkelstein damit, dass er als Standort für die Bundeslade gedient haben soll.
Dass diese wirklich existiert hat, glaubt er allerdings nicht. Vielmehr vermutet er, dass sie ein Instrument des Nordreichs war, um Macht zu demonstrieren. Bisher sei kein Fund in dieser Form gemacht worden. Die von Menschenhand geschaffene Plattform misst 150 auf 110 Meter und ist genau nach Norden und Süden sowie nach Osten und Westen ausgerichtet.
Der Ausgrabungsort Kirjath-Jearim – nicht zu verwechseln mit der modernen Stadt – wird in der Bibel 18mal erwähnt, unter anderem im 1. Chronik-Buch, in welchem David die Lade jubelnd nach Jerusalem bringt. Der Ort liegt rund zwölf Kilometer westlich von Jerusalem.
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Datum: 17.01.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Times of Israel